Sägebandführung  im Eigenbau

Ersatz für obere Bandführung der BAS 315

mit vergrößerter Schnitthöhe

für 3D-Druck

Das Problem

Ich benutze eine Elektra Beckum (jetzt Metabo) BAS 315.

Mit der oberen Sägebandführung habe ich Probleme; u.a. ist die Rückenrolle teils eingeschliffen und müsste ersetzt werden. Einzelne Ersatzteile sind aber nicht mehr gut zu bekommen.

Außerdem finde ich es technisch günstiger, wenn die Rückenrolle auf dem Rücken des Sägebands abrollt und nicht über dessen Rückseite schleift. Gleiches gilt auch für die Seitenrollen.

Also habe ich mir vorgenommen, eine solche Bandführung für den 3D-Druck zu konstruieren und mit drei Kugellagern und einigen Schrauben und Muttern selbst aufzubauen.

Die Konstruktion

An dem Träger (orange) werden vorne die beiden Halter für die Seitenrollen (gelb) befestigt; diese sind über Langlöcher einzeln seitlich verstellbar.

Oben gleitet auf dem in eine Nut eingesetzten Steg (rot) der Halter für die Rückenrolle (grün); dieser wird mit Schrauben von unten in den beiden Langlochern links und rechts vom Steg befestigt.

Das Verstell-Element erlaubt, die ganze Sägebandführung vor- und rückwärts so einzustellen, dass die Seitenrollen die gewünschte Position auf dem Sägeband einnehmen.

Der Halter für die Rückenrolle kann schließlich von hinten an das Sägeband herangeschoben und fixiert werden.

Der Träger wird über die beiden Langlöcher rechts, von unten  an dem Original-Verstell-Element der Bandsäge (rote Markierung) befestigt; die Langlöcher ermöglichen dann, die Rückenrolle mit dem Träger seitlich in Flucht zum Sägeband auszurichten.

Wo im 3D-Druck Gewinde benötigt werden, werden Muttern eingesetzt.

Alle Langlöcher im Träger sind unten mit entsprechenden Senkungen für die Schraubenköpfe versehen, damit diese komplett im Träger verschwinden. Hervorstehende Schraubenköpfe würden unnötigerweise die Schnitthöhe begrenzen.

Die Umsetzung

Die Montage der Rückenrolle wird weiter unten beschrieben.

Das Einstellen

In Aktion

Der Aufbau ist solide und steif; er läßt nichts an Stabilität vermissen.

Gerade am Anfang wird man allerdings die Schrauben mal etwas nachziehen müssen, da der Kunststoff etwas nachgibt.

Ein schönes, durchaus beabsichtigtes Nebenergebnis dieser Konstruktion ist, dass eine größere maximale Schnitthöhe erreichbar ist: etwas über 180 mm.

Tipp

Weil das Profil, mit dem die Sägebandführung oben offen ist (war bei meiner Säge von Anfang an so), wird es leider im Betrieb immer mit Spänen gefüllt, was die Verstellung nach ganz oben verhindern kann.

Da wir nun Schnitthöhe gewonnen haben, wäre es doch jammerschade, diese nicht voll nutzen zu können. Ein kleiner Abschluss auf dem Profil (bei mir natürlich gedruckt) stellt die Schnitthöhe sicher.

Für Nachbauer:

Die Stückliste mit Montagehinweisen:

  • 1 gedruckter Träger (weiß)
  • 1 gedruckter Halter Rückenrolle (schwarz)
  • 2 gedruckte Seitenrollenhalter (grau)
  • 3 Kugellager   626 2RS  6x19x6
  • 8 Muttern M6
  • 4 flache Muttern M6
  • 8 Scheiben M6
  • Gewindestange M6, Länge > 65 mm
  • 2 Zylinderschrauben M6 x 25 (oder länger) (mit Scheibe zur Fixierung der Seitenrollenhalter)
  • 2 Zylinderschrauben M6 x 16 (Fixierung der Seitenrollen mit flacher Mutter)
  • 2 Zylinderschrauben M6 x 25 (mit Scheibe zur Fixierung des Halters Rückenrolle auf dem Träger)
  • 2 Zylinderschrauben M6 x 16 (mit Scheibe zur Fixierung der ganzen Konstruktion am Original-Verstell-Element der Bandsäge)

Die Montage der Teile ist aus deren Aufbau und den Bildern weitgehend zu erkennen.

Zur Montage der Rückenrolle werden am Ende der Gewindestange 2 Muttern gegeneinander verkontert. Über die beiden Muttern wird (von der Gewindeseite) der schlanke Rändel geschoben und funktioniert wie ein Schraubenkopf. In den dicken Rändel wird eine Mutter eingesetzt und mit der offenen Seite gegen den schmalen Rändel geschraubt. Jetzt wird in den Halter Rückenrolle eine Mutter eingesetzt, in die die Gewindestange durch die lange Bohrung eingeschraubt wird. Dann wird auf dem freien Ende der Gewindestange die Rolle mit 2 Scheiben und 2 flachen Muttern aufgesetzt und festgekontert.

Mit dem schmalen Rändel kann die seitliche Position der Rückenrolle etwas justiert wereden und mit dem dicken Rändel wird diese Position gekontert.

Je nach Ausführung des Drucks werden die Teile etwas Nacharbeit erfordern; insbesondere die Schiebepassungen müssen ggf. etwas eingeschliffen werden (Feile).